02.05.2010

Lasst die Spiele beginnen!

Jeder gute Ökonom weiß, dass man mit uninvestiertem Geld keine Rendite erzielen kann. Mein englisches Konto zahlt mir einen variablen Zinssatz von 0,6% auf mein Sparkonto. Die Inflation frisst meinen Wohlstand also zum Frühstück auf!

Aber die Rettung naht denn die WM rückt näher! Der alter Virus hat mich befallen für den man schon vor Jahren sein Taschengeld ausgeben konnte: Panini Sammelbilder! Was musste man früher Geld ansparen, auf Eiscreme verzichten und bei den Eltern gute Laune machen, um ein paar dieser kostbaren Kärtchen oder Aufkleber zu ergattern...


Glücklicherweise ist das heute vorbei. Selbst als armer PhD-Student kann man sich ein paar Bildchen für 0,50 Pence pro Packung kaufen. Die lokalen Supermärkte sind schon leergefegt. Mein Arbeitskollege Pedro hat mich gerade per SMS informiert, dass er 20 Packungen in der Tasche hat und sich nun fühlt wie ein König!

30.04.2010

Engländer im Regen

Letzte Woche war wirklich sehr schön. Sonne, 20°C, fast wie in Deutschland nur halt kälter. Draußen roch man den Beginn der Grillsaison und alle Leute waren froh. Endlich ist der Winter vorbei, endlich kurze Hose.

Aber wir wären nicht in England, wäre das Wetter beständig! Seit gestern regnet es wieder.... und nicht wenig! Und nun kann man auch die typisch englische Denkweise live miterleben: "Es war ja schon einmal Sommer, d.h. ich trag auch weiterhin eine kurze Hose / Minirock und keine Jacke. Wäre ja irgendwie auch unnütz, schließlich ist ja jetzt Sommer! Auch wenn es regnet..."

Photo von Matti Matilla

25.04.2010

Englisch vs. Italienisch

Vor einigen Tagen bin ich mit meiner Freundin für ein Wochenende nach Mailand geflogen. Dank eines günstigen Angebotes von nur 111 GBP für zwei Personen, Hin- und Rückflug sowie Gepäck, Steuern, etc. können sich auch arme Studenten solch eine Reise erlauben.

Durchgeführt wurde der Hinflug von BMI im Auftrag der Lufthansa. Dabei sind mir mehrere Sachen aufgefallen:

1. Der Service war fantastisch.

2: Die einzige Ausnahme war die Tatsache, dass die Mehrheit der Crew nur Englisch oder Italienisch sprach. Macht eigentlich Sinn, bei einem Flug von England nach Italien, ist aber irgendwie auch nicht gerade rühmlich für eine deutsche Airline.

3: Italiener reden mehr als Engländern. Eine DinA4-Seite Italienisch entspricht ungefähr einem Satz im Englischen. Beweis gefällig? Bitte sehr:

19.04.2010

Isländische Vulkane

Europa versinkt im Chaos! Eine isländischer Vulkan pulvert ordentlich Asche in die Atmosphäre und die Luftfahrt streicht die Segel. Die letzten paar Tage ging fast kein Flieger mehr nach England rein oder raus. Der Eurostar und die Fährenbetreiben profitieren davon natürlich riesig. Nur halt die Passagiere nicht...

In solch einer Situation ist natürlich Solidarität gefragt. Solidarität mit dem Pauschaltouristen, der leider noch 4 Tage länger auf Malle verbringen muss. Solidarität mit dem Geschäftsreisenden, der seine Kravatten mal nicht in Mailand sondern Gelsenkirchen kaufen muss. Solidarität mit dem kleinen Mann, der sich nicht einmal einen Flug leisten könnte.

Lonely Planet zeigt sich auch solidarisch und bietet 13 ihrer Städte Guides für das iPhone kostenlos zum Download. Gestrandet bin ich zwar nicht, such auch gerade nicht verzweifelt ein Hotelzimmer oder den Bahnhof, freu mich aber trotzdem. Sehr solidarisch, danke!



Ansonsten ist alles gut in England. Die Sonne scheint manchmal, manchmal aber auch nicht. Von Asche ist zumindest nix zu sehen!


Zu guter Letzt muss man hier noch einmal den Humor der Engländer dokumentieren. In der Wirtschaftskriese hat das Königreich den Isländern ja ordentlich finanziell unter die Arme gegriffen. Banken mussten gerettet werden, also schickte man Geldsäcke auf den Weg. Seit dem wartet man hier bei einer Tasse Tee auf die Rückzahlung dieser Schulden. Bisher war das nicht von Erfolg gekrönt und nun man bittet doch noch einmal über die Überdenkung der momentanen Rückzahlungsmethoden: "We said cash, not ash!"

18.03.2010

Der Leprechaun am Ende des Regenbogens

Zweimal im Jahr trifft sich die britische Gesundheitsökonomie unter dem Dach der Health Economic Study Group (HESG) in einem kleinen Kaff im Nirgendwo und diskutiert über Forschung, politische Entwicklungen und die Frisur des Gesundheitsministers. Und dieses Jahr bin ich dabei!

 
Photo von KMan99

Cork in Irland ist das Ziel. Irland, das Land der Regenbögen, an deren Ende kleine Männer mit Goldtöpfen sitzen und dies nur gegen Guiness abgeben wollen. Eigentlich ein perfektes Reiseziel für ein paar Tage im Juni. Aber nur eigentlich....

Für mich bedeutet das nämlich primär eins: Arbeit! Ich hab nun drei Wochen Zeit neben meinem normalen Job noch einmal schnell meine Masterarbeit neu zu erarbeiten, einige grundlegende Änderungen vorzunehmen, alles zu berechnen und irgendwie in einen Abstract zu packen. Und im Juni will man dann auch noch lesen, was ich da so geschrieben habe!

Das wird ein nettes Osterfest...wer hätte gedacht, dass das Leben als PhD-Student so stressig sein kann.

02.03.2010

Robin Hood schlägt wieder zu

England ist das Land der Bank undVersicherungen. Die Finanzdienstler tragen insgesamt fast 10% zum Bruttoinlandsprodukt bei und sind somit eine der Hauptstützen für das Steueraufkommen. Man müsste meinen, die Engländer würden ihre Bänker lieben....doch dem ist oft nicht so. Bänker werden als gierige, geldgeile Menschen angesehen. Und die Engländer müssen es wissen, ist doch einer der Ritter der Queen als World's worst banker verschrien.

Doch nun schlägt das Volk zurück! Mit der Robin Hood Steuer von 0,05% auf Banktransaktionen soll Geld eingenommen werden, was man dann dem Umweltschutz, dem Gesundheitswesen, den Schulen oder der Bekämpfung der Armut zuführen kann.

  

Die Gruppe auf Facebook hat nun schon weit über 100.000 Mitglieder und wächst stetig. Nicht schlecht, was? Laut der Website haben sich auch Politiker wie Gordon Brown, Angela Merkel oder Nicolas Sarkozy sowie andere Berühmheiten aus dem Finanzbereich wie z.B. Lord Turner, George Soros und Warren Buffet zu den grünen Strumpfhosen bekannt.

Letzte Woche sind dann auf Drängen der Wählerschaft ca. 80 Minister zu einer Anhörung der Idee nach Westminster gekommen. Ein voller Erfolg für die Kampagne!

 
Quelle: Oxfam

14.02.2010

Sonntage sind Arbeitstage!

Und also vollendete Gott am siebenten Tage seine Werke, die er machte, und ruhte am siebenten Tage von allen seinen Werken, die er machte. Und Gott segnete den siebenten Tag und heiligte ihn, darum daß er an demselben geruht hatte von allen seinen Werken, die Gott schuf und machte.
(1. Mose 2, 2-3)

Glaubt man der Bibel, so soll der Mensch am Sonntag ruhen. Mal nix tun, die Seele baumeln lassen, dem Tag zusehen, wie er dahin zieht. Doch das gilt nicht für PhD-Studenten!

Meine Sonntage sind in letzter Zeit sehr produktiv. Nicht nur ist Sonntag der Tag der allwöchentlichen Putz-Session, sondern bietet auch Zeit für die nächste Woche vorzubereiten und Dinge zu erledigen, die man sonst zeitlich nicht hinkriegt. Und so war mein Sonntag gefüllt mit Kleinigkeiten, die man irgendwann einmal erledigen muss. Wäsche waschen, Zimmer aufräumen, bügeln, einkaufen, kochen, etc.

In den letzten Tagen habe ich des Weiteren versucht meine Ernährung etwas gesünder zu organisieren. Obstsalat statt Burger, ein purer Fleischsnack statt Süsswaren. Und so stand ich heute ne Stunde in der Küche und habe geschnibbelt und gebrutzelt. Kann sich der Erfolg sehen lassen?

 

Des Weiteren konnte ich heute endlich eins meiner Projekte zum Abschluss bringen. Dank Kunst-Society habe ich mich mal in der Malerei versucht. Und nach mehreren missglückten Versuchen ist nun endlich etwas rausgekommen, was man aufhängen kann. Schnell Nägel und Bilderharken gekauft und nun ist das Ding endlich an der Wand!